Meine Oma Wilhelmine

Wilhelmine Reschke
* 12 Sep 1873 am 30 Nov 1929 Niederzehren Hochzeit von Tochter Frieda Reschke Oma Wilhelmine mit Enkel und Ehemann Theodor H. Minolla * 01 Apr 1858
Stammbäume, Ahnen und Verwandte
* 12 Sep 1873 am 30 Nov 1929 Niederzehren Hochzeit von Tochter Frieda Reschke Oma Wilhelmine mit Enkel und Ehemann Theodor H. Minolla * 01 Apr 1858
* 10.11.1905 am 10 Jun 1926 Niederzehren 50. Geburtstag Opa Gustav Lucks mit Ehefrau Anna Hackemesser und Annas Tochter Charlotte Lucks
* 26 Sep 1906 am 09 Sep 1950 Brunsbüttelkoog Musik im Hafen- Schleusenviertel Kneipentreff
* 20.09.1942 am 29 Jul 2016 Hollerath, Ramscheider Weg 2, Haustür Goldene Hochzeit mit Harry Artur Lange ∞ 29 Jul 1966
Mit unserer Familiengeschichte, den Verwandten und unserer Herkunft habe ich mich bereits als Kind entsprechend im Alter von 8-10 Jahren befasst.
Meine ständig, unzähligen Fragen an meine Mutter waren häufig auch situationsbedingt, z.B.
Wann, wie und wo bin ich und sind meine Geschwister geboren, wo ist unsere Oma und Opa, was habt ihr gearbeitet, wieso ist alles zerstört worden?
Wer hat die vielen Gewehre und Munition im Kanal weggeworfen, warum gibt es überhaupt Krieg?
Warum haben wir kein Haus mehr, warum gehen wir nicht einfach nach Hause zurück?
Warum haben wir kein Geld, nichts zu essen, nichts zum Anziehen und auch keine Schuhe?
Weshalb müssen wir immer wieder woanders schlafen und jetzt in Baracken mit Ungeziefer auf der Lager-Kippe wohnen?
Wieso kann ich nicht mit meinen Freunden aus der Schule zusammen bleiben und nicht mit Ihnen zusammen weiter aufs Gymnasium gehen, obwohl ich stets doch Klassenbester war? etc. etc. etc.
Die tröstenden Antworten in bildhafter Schilderung meiner Mutter Anna, mit Situationen unsere Flucht aus Westpreußen über die Ostsee,
gepaart mit ihren sehr beeindruckenden Kindheits-Erlebnissen aus dem Kaiserreich Russland, Molotschna-Kolonie, Taurien, Krim, Kaukasus, der Heimat ihrer preußischen Lucks Familie,
hat mich in Staunen und teils in Erregung versetzt.
Mein Interesse und Mitgefühl an diesen überwältigenden Erlebnissen mit oft harten Schicksalsschlägen haben mich nie wieder losgelassen.
Auch meinem 75-jährigen Großvater Gustav Lucks habe ich, wie Mutter sich rücksichtsvoll äußerte, ständig Löcher in den Bauch gefragt, dabei viele Bilder und
Dokumente durchstöbert und alles Wichtige gesammelt und auch schriftlich auf Notizzetteln und in Skizzen festgehalten.
Sehr häufig und mit großer Wehmut, schwärmte mein Vater Artur von seiner Heimat um Graudenz, über die einmalig schöne Landschaft von Westpreußen,
dem Weichselstrom, den unzähligen Bächen und Badeseen, den weiten Wäldern mit der sandigen Heidelandschaft um Tuchel.
Mit Vaters Zusammenstellung seiner Dokumenten-Nachweise zum Rentenantrag fiel mir dann die Aufgabe zu, all seine Lebensstationen und wegen der Kriegsverluste auch mit Zeit-Zeugen
zu belegen und zu dokumentieren. Damit begann meine Familienforschung bereits seit den 60er-Jahren analog genauestens zusammengestellt und seriös mit unzähligen Dokumenten hinterlegt.
Der Älteste, mir derzeit bekannte Vorfahre im Mannesstamm ist Andreas Lange, geboren * um 1698 in PIWNITZ, also Ende des 17. Jahrhunderts. Gelegen im Herzogtum Preußen (1525 bis 1701),
Lehen der Polnischen Krone, unter Friedrich III. Kurfürst der Mark Brandenburg und Herzog in Preußen (ab 1688) und dann (ab 1701) König vom Preußen, später (ab 1772) als
Kulmerland und danach (ab 1816) zur Provinz Westpreußen gehörend. Mit den Landkreisen Briesen, Graudenz und Strasburg und seinerzeit mit Posen und Kujavien polnisches Grenzgebiet.
Die sehr bewegte Vergangenheit meiner Ahnen im Familienstamm Lange / Lucks, mit Heimat, Jugendzeit, Beruf, Überlebenswille, Revolution, Herrschaft, Krieg, Tod, Qual, Knechtschaft,
Enteignung, Vertreibung, und immer wieder einen Neuanfang, haben mich stark beeindruckt und auch meinen Lebensweg wesentlich beeinflusst.